Girls Day Akademie

Girls Day Akademie

In der achten Klasse können die Schülerinnen der Dammrealschule einmal in der Woche an der Girls-Day-Akademie teilnehmen. Die Akademie findet in Form einer Arbeitsgemeinschaft innerhalb eines Schuljahres statt. Interessierte Schülerinnen können sich in diesem Jahr in den Themengebieten Naturwissenschaft und Technik weiterbilden. Zudem nehmen die Schülerinnen an berufsvorbereitenden Lehrgängen teil, in denen unter anderem Präsentations-, Kommunikations- und Personale Kompetenzen gestärkt werden sowie ein Einblick ins Projektmanagement gegeben wird.

 

Mit Hilfe der Bildungspartner LIDL und der Firma Söhner wird den Schülerinnen realitätsnah und praxisorientiert ein Einblick in das Berufsleben ermöglicht. Hierzu besuchen die Schülerinnen unter anderem das Logistikzentrum von LIDL, sowie die Ausbildungswerkstadt der Firma Söhner. Die Bildungspartner informieren auch über Ausbildungsmöglichkeiten.

 

Während des Schuljahres werden das Durchhaltevermögen, die Zuverlässigkeit und die soziale Kompetenz der Schülerinnen gestärkt. Durch die vielseitigen Einblicke in mögliche MINT-Berufe können sich die Schülerinnen nach dem Schuljahr einfacher für einen zu ihnen passenden Beruf entscheiden. Ein Testat bescheinigt den Schülerinnen am Ende des Schuljahres die erfolgreiche Teilnahme und kann in das persönliche Portfolio aufgenommen werden.

 

… ein wichtiger Baustein zur Sicherung des Fachkräftebedarfs


Die junge Frauengeneration in Deutschland verfügt über eine besonders gute Schulbildung. Dennoch entscheiden sich Mädchen im Rahmen ihrer Ausbildungs- und Studienwahl noch immer überproportional häufig für "typisch weibliche" Berufsfelder oder Studienfächer. Damit schöpfen sie ihre Berufsmöglichkeiten nicht voll aus; den Betrieben in Baden-Württemberg aber fehlt gerade in technischen und techniknahen Bereichen zunehmend qualifizierter Nachwuchs.


 Vor allem Frauen sind bisher in den MINT-Berufen stark unterrepräsentiert. Für einen MINT-Ausbildungsberuf entscheiden sich nur 8 Prozent der weiblichen Auszubildenden in Baden-Württemberg, für MINT-Studiengänge 27 Prozent der Studentinnen.


Unter allen erwerbstätigen Frauen in Baden-Württemberg üben lediglich 
3% einen technischen Beruf aus. Bei den berufstätigen Frauen in Baden-Württemberg (44 Prozent aller Frauen) konzentriert sich fast die Hälfte auf die Bereiche Büro, Gesundheit, Soziales und Handel.


Die Veränderung des Berufswahlverhaltens sehen Arbeitsagenturen als einen ganz konkreten Ansatzpunkt um den künftigen Fachkräftebedarf der technischen und gewerblichen Unternehmen decken zu können.


Mit dem seit 2000 bestehenden „Girls’ Day- Mädchen“ ist es gelungen, Mädchen einen ersten Einblick in die technisch- naturwissenschaftlichen Berufs- und Studienfelder zu geben und die Akteure am Arbeitsmarkt für dieses Problem, auch im Hinblick auf den zukünftigen Fachkräftebedarf zu sensibilisieren. Der Girls’ Day ist ein punktuelles Ereignis, der in nachhaltige Berufsorientierung umgesetzt werden muss.


Nachhaltige Berufsorientierung durch die Girls‘ Day Akademie

Das von der Agentur für Arbeit Heilbronn und dem Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e. V., Südwestmetall entwickelte Konzept der Girls’ Day Akademie bietet interessierten jungen Frauen die Möglichkeit, sich intensiv mit diesen Themen auseinanderzusetzen.


 Die Girls’ Day-Akademie vermittelt schulbegleitend Informationen, Kenntnisse und praktische Erfahrungen aus dem technischen Bereich. Das besondere Merkmal ist dabei die Kombination aus fachlichem Wissen, praktischem Arbeiten und Vermittlung überfachlicher Qualifikationen.


Girls‘ Day Akademie - ein Beitrag zum Nationalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen


Bereits 2008 ist die Bundesagentur dem Nationalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen beigetreten. Die Arbeitsagenturen und die Regionaldirektion wirken an der Umsetzung des Paktzieles mit. Mit dem Beitritt des Landes Baden-Württembergs zum Nationalen Pakt wurde die Bedeutung des MINT-Bereichs für Baden-Württemberg noch einmal unterstrichen. Auf der Landesebene wurde das baden-württembergische Bündnis für mehr Frauen in MINT-Berufen gegründet, die Regionaldirektion Baden-Württemberg, vertreten durch die Vorsitzende der Geschäftsführung Eva Strobel ist Paktpartnerin neben den Landesministerien, Kammern und Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden. Die Arbeitsagenturen verstetigen ihre Aktivitäten im Bereich MINT, bauen sie weiter aus und intensivieren die strategische Vernetzung. Ein konkreter Beitrag hierzu ist die Girls‘ Day Akademie.


Ziel der Girls‘ Day Akademie


Junge Mädchen, die sich in der Phase der Berufsorientierung befinden und sich mit Naturwissenschaft, Technik und Handwerk auseinandersetzen möchten, haben in der Girls‘ Day Akademie die Möglichkeit, dies auf eine spannende Weise zu tun.

  • Vertiefte Berufsorientierung für Berufe und Studiengänge im Bereich MINT
  • Das Interesse an Naturwissenschaft und Technik fördern
  • Vermittlung technischer Inhalte
  • Kennenlernen von Ausbildungsbetrieben, Hochschulen und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg
  • Erweitern des Berufswahlspektrums
  • Die Persönlichkeit der Mädchen entwickeln und stärken
  • Weibliche Vorbilder in gewerblich-technischen Berufen oder naturwissenschaftlich-technischen Studiengängen kennenlernen

Eckdaten

Die Girls‘ Day Akademie richtet sich an Schülerinnen der 7. bis 10. Klasse von Haupt-, und Realschulen und Gymnasien. Die Teilnahme ist für die Schülerinnen – nach freiwilliger Anmeldung und Bewerbung – Pflicht.


Die Akademien umfassen einen zeitlichen Rahmen von 120 Unterrichtseinheiten, die auf ein Schuljahr verteilt werden. Die Verteilung drittelt sich in Projekte und Unterricht zur Technikorientierung (z. B. Themen wie Energie, Umweltschutz, Mechanik), Firmenbesuche, Praktika und Seminare zu Kommunikation, Präsentation, Selbstbehauptung, Bewerbungstraining speziell für gewerblich-technische Berufe.


Die Teilnehmerinnen treffen sich einmal wöchentlich nachmittags und zusätzlich zu weiteren eintägigen anlassbezogenen Seminaren am Wochenende (z.B. Think Ing-Tag, Tag der offenen Ausbildung bei Bosch, Mädchen-Technik-Messe). Die Akademien werden als schulische Arbeitsgemeinschaft angeboten (Versicherungsschutz).
 

Inhalt

Die Workshops der Girls‘ Day Akademie beinhalten beispielsweise konkrete Erarbeitung von Werkstücken zur Vermittlung technischer Inhalte. Die Workshops finden zum einen in den Ausbildungswerkstätten der Kooperationsunternehmen wie z.B. EnBW Heilbronn, Bosch in Abstatt oder Maschinenbau Durst Pfaffenhofen oder Visay Heilbronn, zum anderen außerschulischen Lernorten (Science-Centern, Schülerlabors, Technikmuseen, Forschungslabors) statt. Weiter werden angeboten Bewerbungstraining, Präsentationstechniken, Projektmanagement, Teamtraining, Module zu Themen wie zum Beispiel Energie, Optik, Elektronik und Mechanik, Betriebsbesichtigungen mit der Möglichkeit weibliche Vorbilder kennenzulernen


Nach Abschluss der Girls‘ Day Akademie erhalten die Teilnehmerinnen ein Zertifikat. Das Zertifikat umfasst die erlernten Inhalte und die beteiligten Schulen und Unternehmen der Region und ist ein wichtiger Nachweis für Ausbildungs- und Studienplatzbewerbung.


Girls‘ Day Akademie vernetzt die regionalen Partner


Erfahrungen der Unternehmen

  • weibliche Fachkräfte sichern
  • Wettbewerbsfähigkeit am Markt erhöhen
  • Verantwortung für gewerblich-technischen, ingenieurwissenschaftlichen
  • und/oder handwerklichen Nachwuchs übernehmen
  • das Unternehmen bei den Schülerinnen bekannt machen
     

Erfahrungen der Teilnehmerinnen

  • Positive Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen ist erkennbar
  • Praxisnähe, Ausprobieren, Betriebskontakte und Ausflüge werden besonders positiv gewertet und als etwas Besonderes betrachtet
  • Schülerinnen werben bereits für eine Teilnahme ihrer Mitschülerinnen für das kommende Schuljahr

Etablierung der Girls‘ Day Akademie

Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft sowie die Regionaldirektion Baden-Württemberg der BA haben verabredet, in jeweils eigener Zuständigkeit gemeinsam die flächendeckende Etablierung der Girls‘ Day Akademien in Baden-Württemberg anzustreben.


Finanzierung der Girls‘ Day Akademie

Die Girls’ Day-Akademien in Baden-Württemberg werden in unterschiedlichen Finanzierungssäulen durchgeführt.

Die Arbeitsagenturen der Bundesagentur für Arbeit fördern die Girls‘ Day Akademien über Mittel der vertieften Berufsorientierung (§ 33 SGB III i.V. § 421q SGB III) an aktuell 9 Standorten.

Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg, vom Konzept der GDA überzeugt, legte ein ESF- Förderprogramm auf, das Girls‘ Day Akademien über 3 Jahre finanziert. Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg fördert aktuell 24 Akademien an 11 Standorten.


Die Kosten je Girls‘ Day Akademie pro Schuljahr betragen ca. 15.000 – 20.000 Euro.


Bis 2011 wurden mit rund 40 Girls‘ Day Akademien über 700 Teilnehmerinnen in Baden-Württemberg erreicht. Eine Zahl, die sich sehen lässt und vor allem auf die gute Zusammenarbeit zwischen dem Finanz- und Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg und der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit zurückzuführen ist.

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